Ausflugsziele im Sauerland
Tipps für deine Tagestour im Sauerland
Typisch für die Mittelgebirgsregion in Südwestfalen ist der nur mäßige Handyempfang und die im Gegenzug hervorragende Verbindung zur Natur.
Nach dem Motto: There is no wifi in the forest, but you will find a better connection.
Sachte Berge und Täler, grüne Wälder und Wiesen sowie hübsche kleine Fachwerkdörfer prägen die Region. Elf Gemeinden, unter anderem Olsberg, Winterberg, Willingen und Schmallenberg, haben sich hier zu den Sauerland-Wanderdörfern zusammengeschlossen.
Doch nicht nur für Wanderbegeisterte ist das Sauerland ein perfektes Ausflugsziel. Auch Mountainbiker, Gleitschirmflieger, Wasser- und Wintersportler kommen in der Qualitätsregion Wanderbares Deutschland voll auf ihre Kosten!
Was bedeutet Qualitätsregion Wanderbares Deutschland?
Um Wanderern die Wahl ihrer Wanderziele zu erleichtern, hat der Deutsche Wanderverband mit seinen Partnern die Qualitätsinitiative Qualitätsregion Wanderbares Deutschland ins Leben gerufen.
Hierfür können sich Regionen bewerben und durchlaufen ein genormtes Zertifizierungsverfahren, um das Qualitätssiegel zu erhalten.
Stand März 2020 gibt es sechs als Wanderbares Deutschland ausgezeichnete Qulitätsregionen: Dübener Heide, Frankenwald, Spessart Räuberland, Westerwald, Zweitälerland und die Sauerland Wanderdörfer.
Im Sauerland gibt es drei Naturparke, die zum Wandern, Spazieren, Radeln, Schwimmen, Stand-Up-Paddling oder einfach nur Entspannen, einladen: Den Naturpark Sauerland Rothaargebirge, Naturpark Arnsberger Wald und den Naturpark Diemelsee. Aber auch Kultur- und Industriegeschichte kannst du in den drei Parks erleben.
Naturparke sind eine zentrale Säule des bundesweiten Schutzgebietssystems der Nationalen Naturlandschaften. Sie vereinen den Erhalt der biologischen Vielfalt mit der Stärkung und Entwicklung ländlicher Regionen und tragen zum Klimaschutz bei. Sie bieten attraktive Erholungsmöglichkeiten, fördern die Gesundheit der Bevölkerung, unterstützen nachhaltigen Tourismus und Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Naturpark Sauerland Rothaargebirge
Der Naturpark Sauerland Rothaargebirge, ist der jüngste der drei Naturparke. Im Jahr 2015 wurde er gegründet und ist seitdem mit seinen 3.827 Quadratkilometern Deutschlands zweitgrößter Naturpark.
Hier findest du Naturschutzgebiete und Kultur- und Industriedenkmälern vereint. Der Naturpark Sauerland Rothaargebirge ist aufgrund dessen super abwechslungsreich.
Zu den Naturattraktionen des Parks gehören zum Beispiel die Bruchhauser Steine, das Vogelschutzgebiet Medebacher Bucht und das Ebbemoore. Und gleich zwei Qualitätswanderwege, der Rothaarsteig und der Sauerland-Höhenflug, durchqueren den Naturpark.
Nicht umsonst zählt die Mittelgebirgslandschaft zu den beliebtesten Urlaubs- und Wanderregionen Deutschlands.
Naturpark Arnsberger Wald
Als westfälisches Waldmeer bekannt, ist der Naturpark Arnsberger Wald mit seinen 600 Quadratkilometern ein Ort, den Naturfreunde mit allen Sinnen erleben können.
Der Park bietet eine besondere Vielfalt an markanten Felsen, Höhlen und Bächen und beherbergt eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete der Bundesrepublik. Bereits 1960 wurde das Gebiet zum Naturpark erklärt. Seit diesem Jahr (2020) zählt fast das gesamte Stadtgebiet von Arnsberg zum Naturpark und erweitert das Angebot für die Besucher.
Bei den Ruhrpottlern ist der Arnsberger Wald schon seit Mitte des 20. Jahrhunderts ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Im Naturpark Arnsberger Wald finden sich viele Hotspots, beispielsweise der Möhnesee – er ist der flächengrößte Stausee in Nordrhein-Westfalen, der Möhneseeturm, die Wildparke Völlinghausen und im Bilsteintal sowie zahlreiche Hofläden, die regionale Produkte direkt vertreiben.
Dieser vielseitige Naturpark bietet den Besuchern beim Wandern, Spazierengehen, Radfahren und verschiedensten Wassersportarten die Möglichkeit zur Entspannung und Aktivität.
Naturpark Diemelsee
Seit 1965 besteht der kleinste der drei im Sauerland liegenden Naturparke, mit seinen rund 335 Quadratkilometern. Der Naturpark liegt zu einem Drittel im Bundesland Nordrhein-Westfalen, der restliche Teil gehört zu Hessen.
Im Herzen des Naturpark Diemelsee findest du, wie es der Name verrät, den Diemelsee, der bei Wassersportlern sehr beliebt ist.
Im August blühen die wunderschönen Hochheiden des Naturparks und im Winter versprechen die höchsten Berge – der Langenberg und der Hegekopf, beide 843 Meter hoch – des Sauerlands Spaß für Ski- und Schneeschuhläufer.
Wintersportfans finden darüber hinaus in Willingen die Mühlenkopfschanze, die größte Skisprungschanze der Welt, auf der die weltbesten Sportler jeden Winter Sport der Extraklasse bieten.
Kulturhistorische Baudenkmäler, bedeutende Fossilfundstätten, das Besucherbergwerk in der größten Goldlagerstätte Deutschlands, ergänzen die Vielfalt des Naturpark Diemelsee.
Ausflugstipps für die Naturparke im Sauerland
Rothaarsteig
- Führungen im Sauerländer Besucherbergwerk
- Geführte Tour mit einem Ranger
- Wassersport auf einem der Seen (z.B. Hennesee, Biggesee, Sorpesee)
- Besuch der Wisent-Wildnis
Arnsberger Wald
- Schifffahrt auf dem Möhnesee
- Geführte Kräuterwanderung
- Seilgarten am „Eulenspiegel“ in Rüthen (rollstuhl- bzw. behindertengerechter Seilgarten)
- Blindenpfad in Olsberg
Naturpark Diemelsee
- Tauchen im Diemelsee
- Besichtigung Deutschlands größter Goldlagerstätte und Besucherbergwerk bei Korbach
- Hochheideturm
Unsere liebsten Ausflugsziele im Sauerland
Da wir am östlichen Rand des Ruhrpotts wohnen, ist es von uns aus nur ein Katzensprung ins Sauerland, um ausgedehnte Wanderungen durch tiefe Wälder oder zu mystischen Orten zu unternehmen. Hier stellen wir dir drei unserer liebsten Ausflugsziele beziehungsweise Wanderungen kurz vor:
Ausflugsziel Sauerland #1: Möhneseeturm
Wenn du es auch so liebst, die Welt von oben zu betrachten, dann ist der Möhneseeturm dein Place-to-be. Von der rund 40 Meter hohen Aussichtsplattform hast du einen grandiosen 360-Grad-Panoramablick über den Naturpark Arnsberger Wald und den Möhnesee.
Wer den Blick genießen möchte, muss zuerst die 206 Stufen hinaufsteigen. Der Turm selber erreicht auf sieben Etagen eine Höhe von 42 Metern. Der Zugang zur Plattform ist kostenfrei und rund um die Uhr möglich.
Der Turm ist weithin sichtbar und erinnert aus der Ferne etwas an einen Leuchtturm, wie er da so über den Baumwipfeln glänzt.
Rund um den Möhneseeturm gibt es eine Vielzahl an Wanderwegen, unter anderem den Rennweg, die Sauerland Waldroute und die Dreieckswanderung. Je nach Lust und Laune kannst du also eine kurze oder lange Wanderung durch den Arnsberger Wald oder entlang des Möhnesees unternehmen.
Unser bevorzugter Startpunkt ist der Wanderparkplatz unterhalb des Turms am Körbecke-Südufer. Nicht zuletzt, weil die Baude dort von einem super netten Wirt betrieben wird und köstliche selbstgebackene Kuchen anbietet.
Ausflugsziel Sauerland #2: Hönnepfad
Die 7,5 Kilometer kurze Runde durch das Hönnetal gehört mit zu unseren liebsten Wanderungen, wenn wir nur mal für 2 Stunden raus wollen.
Entlang der bis zu 80 Meter hohen Felsklippen verläuft der Hönnefluss durch das Tal, welches zu großen Teilen unter Naturschutz steht und eine Vielzahl an Highlights, zum Beispiel die Felsformation der Sieben Jungfrauen und die Reckenhöhle, bietet.
Startpunkt für die Wanderung ist der Wanderparkplatz Volkringhausen.
Vom Parkplatz aus gehst du den Weg durch die Bahnbrücke zurück und dann links am Schützenverein vorbei. Ab jetzt ist der Weg durchgehend mit der Markierung V1 ausgeschildert und führt dich durch das Hönnetal, einen Teil in direkter Begleitung des Hönneflusses, über Wiesen und durch den Wald.
Auf der Route wanderst du auch direkt an einer der vielen Höhlen des Hönnetals, der Feldhofhöhle, vorbei. Wir finden Höhlen ehrlich gesagt ganz schön gruselig. Etwas unterhalb der Höhle befindet sich die Felsformation der Sieben Jungfrauen.
Dort findest du auch eine Infotafel die über die Entstehungsgeschichte des Hönnetals und über die Sage der Sieben Jungfrauen informiert.
Folgst du der Markierung weiter kommst du am Hotel Haus Recke vorbei, wo du für die nicht weit entfernte Reckenhöhle Eintrittskarten kaufen kannst. Für eine Führung solltest du 45 Minuten einplanen und der Eintritt liegt bei 5 Euro für einen Erwachsenen und 3 Euro für ein Kind.
Die Reckenhöhle im Hönnetal
Im Naturschutzgebiet Hönnetal gibt es 23 bekannte Höhlen, eine von ihnen ist die Reckenhöhle. Sie wurde 1888 nach einer Fuchsverfolgung zufällig von Franz Recke entdeckt, als der Fuchsbau in den sich der Flüchtende zurückzog ausgehoben wurde.
Plötzlich fand Franz Recke sich in einer faszinierenden Märchenwelt von Tropfsteingebilden und begehbaren Gängen wieder.
Die Reckenhöhle ist in ihrer heutigen Form seit 1924 für Besucher zugänglich.
In der Höhle herrscht eine konstante Temperatur von 9 Grad Celsius und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Mehr Informationen zu den belebenden Kräften der Natur und zur Höhle findest du auf der offiziellen Website der Reckenhöhle.
Im Anschluss folgst du dann dem Wanderweg V1 weiter, über eine kleine Brücke auf die andere Seite des Hönneflusses und links weiter Richtung Wanderparkplatz.
Für die Wanderung auf dem Hönnepfad solltest du zirka 2 Stunden einplanen. Diese sollten auch genug Zeit für eine kleine Snackpause sowie Fotostopps beinhalten. Wenn du die Reckenhöhle besuchen möchtest, planst du natürlich mehr Zeit ein. Die Route findet ihr über die Sauerland-App oder bei outdooractive.
Ausflugsziel Sauerland #3: Bruchhauser Steine
Viel mystischer kann ein Ort wohl kaum sein, als es die Bruchhauser Steine sind.
Bereits 500 vor Christus wurden die Bruchhauser Steine besiedelt und mit einer gigantischen Wallanlage geschützt. Heute wird vermutet, dass es sich hierbei um eine Kultstätte und nicht nur um einen Zufluchtsort handelte.
Auf dem ganzen Areal findest du Infotafeln und Stationen mit Ferngläsern, mit denen du in die Vergangenheit schauen kannst.
Die Steine liegen in der Nähe von Olsberg und sind ein Boden- und Kulturdenkmal ersten Ranges für Westfalen. Es handelt sich um eine Felsformation mit vier riesigen Vulkanfelsen, die auf dem Istenberg im Rothaargebirge liegen.
Rund um die Bruchhauser Steine kannst du herrliche Wanderungen unternehmen und das Naturschutzgebiet samt den Steinen für ein Besucherentgelt von 5,50 Euro erkunden.
Das Naturschutzgebiet und archäologische Reservat bieten seltenen Pflanzen, Flechten und Moosen, sowie seltenen Vogelarten, wie dem Wanderfalken, einen Lebensraum.
Da wir uns die Parkgebühr sparen und auch eine längere Wanderung unternehmen wollten, haben wir auf dem Wanderparkplatz Feuereiche geparkt und sind dem Wanderweg B1 von dort in Richtung der Bruchhausersteine gefolgt. An dieser Stelle kreuzt auch der Fernwanderweg Rothaarsteig.
Kurz nach dem Start kommst du am Schmala-Stausee vorbei, der der Trinkwassergewinnung dient. Auch ein schöner Spot um Fotos zu machen. Leider ist Baden hier nicht erlaubt.
Fortan geht es immer weiter Berg auf durch den Wald, bis du schließlich bei den Steinen ankommst.
Der lange gerade Weg zu den Steinen, läuft direkt auf den Feldstein zu. Dieser ist auch der einzige der vier Steine, den du offiziell besteigen darfst. Auf dem Gipfel steht sogar ein neun Meter hohes Gipfelkreuz aus Eiche.
Vom Feldstein führt der Weg weiter zum Ravenstein, zum Goldstein und dann zum Bornstein. An den einzelnen Steinen findest du jeweils Informationen Rund um die einstige Funktion und Bedeutung.
Den Weg kannst du nun weiter bis zur Straße (Zufahrt durch das Naturschutzgebiet zum Panorama Wanderparkplatz an den Steinen, Kosten: 5 Euro) wandern und dieser dann bis zum Parkplatz folgen. Von dort aus geht es dann durch den Wald zurück zum Ausgangspunkt.
Am Startpunkt zurück, lohnt es sich auch die Feuereiche zu besuchen. Die Feuereiche stellt die Menschliche Evolution in Zusammenhang mit der Nutzung des Feuers da. Auf jeden Fall sehr interessant!
Huhu Sabrina,
vielen Dank für dein Feedback! Es freut uns total, dass dir das Design gefällt. Ist ja gar nicht so einfach sich da zu entscheiden.
Das Sauerland ist einfach großartig!
Ich bewundere ja echt deinen Mut, dich aufs Mountainbike zu schwingen. Ich hätte da viel zu viel Angst zu stürzen.
Bis wir wieder Wandern gehen können, schwelgen wir weiter in Erinnerungen.
Liebste Grüße
Aurica
Ihr Lieben,
toller Artikel, der direkt dazu einlädt, ins Sauerland zu fahren! Ich hoffe, dass wir Eure Tipps bald mal in die Tat umsetzen können!
Liebe Grüße
Tine
Hallo Tine,
wenn die Krisen-Zeit vorbei ist, kann es los gehen. Das Sauerland ist ja quasi ums Eck.
Gibt so viele schöne Orte vor unserer Haustür!
Bis ganz bald!
Aurica & Torsten
Liebe Auri, lieber Torsten,
auf Eurer Seite bekommt man direkt Lust, loszuwandern.
Schön, dass man nicht immer erst weit reisen muss, um tolle Orte zu entdecken. Unsere Heimat hat so viel zu bieten und Ihr zeigt uns, wo es besonders schön ist.
Liebe Grüße. Nina
Liebe Nina,
vielen Dank für deinen Kommentar!
Wir freuen uns auch schon darauf, bald wieder los zu wandern und viele schöne Orte zu entdecken, die wir euch dann hier zeigen können.
Ich drück dich!
Aurica